Johanniter Juni/23

5 Nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei sind in beiden Ländern Hunderttausende obdachlos und auf fremde Hilfe ange­ wiesen. Die Johanniter unter - stützen sie auf dem Weg zu einem Neuanfang. In langen Schlangen stehen sie an: Frauen, Männer, Kinder. Mit Plastikschüsseln, Töpfen und Tellern in der Hand an einem immer noch frischen Frühlings - tag in der Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt Gazian - tep im Südosten der Türkei. Es duftet nach frischem Gemüse, Fleisch und Reis. Hinter den Klapptischen stehen Mitarbeitende der Johanniter-Partnerorga - nisation MAPS (Multi Aid Programs) und füllen zügig Töpfe und Becher mit Eintopf und Brot. Für viele ist es die einzige warme Mahlzeit am Tag. Zubereitet haben unsere Partner das Essen in der neu einge - richteten Suppenküche. Mit riesigen Töpfen und auf Gaskochern schaffen sie dank der eingegangenen Spendengelder täglich 1.000 warme Mahlzeiten. Ein Angebot, das seit den schweren Beben im Februar dringend notwendig ist. Wertvolle Kontakte / „Die Erdbeben sind inzwischen einige Wochen her, der Hilfsbedarf der Menschen bleibt aber weiter sehr hoch. Sie benötigen Unter - künfte, Nahrung und alle Güter des täglichen Be - darfs“, sagt die Johanniterin Marie Ann Fernandez, vor Ort zuständig für das Hilfsprogramm. Schnell hatten zwei Johanniter-Teams nach dem Beben aus - findig gemacht, was in den betroffenen Regionen in der Türkei und Syrien benötigt wird. Sie knüpften Kontakte zu den ortskundigen Organisationen MAPS, Kirkayak Kültür und Bahar. Fernandez fasst die aktu - elle Lage zusammen: „Hunderttausende Menschen haben alles verloren. Sie können ihren Lebensunter - halt nicht mehr selbst bestreiten, weil die Firmen oder Behörden, in denen sie gearbeitet haben, schließen mussten. Die Kinder können nicht zur Schule gehen. Sehr viele wissen nicht, wie es weitergeht.“ So auch Ahmet mit seiner neunköpfigen Familie. Ihn trifft Marie Ann Fernandez im drei Autostunden ent -

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