Johanniter März 2025
Foto: André Schweigler Sie sind ein Vater-Sohn-Gespann, das nicht nur fa - miliäre Bande zusammenhält. Sie sind auch beruflich miteinander verbunden. Nach der Berufsausbildung zum Notfallsanitäter und einer Station in Hannover zog es den heute 26-jährigen Nico im November 2023 zurück zu seiner Ausbildungswache nach Hil - desheim. Die Rückkehr nach Hildesheim bedeutete für Nico auch ein Wiedersehen mit vertrauten Kolleginnen und Kollegen – und eine Familienzusammenführung: Sein Vater Oliver ist seit über 24 Jahren ehrenamt - lich im Rettungsdienst bei den Johannitern in Hil - desheim tätig. Bereits vor 25 Jahren schloss Oliver seine Qualifizierung zum Rettungssanitäter ab. „Für mich ist es etwas ganz Besonderes, mit meinem Sohn in den Einsatz zu gehen“, sagt der 51-Jährige stolz. „Ich bin als Rettungssanitäter ja sein ‚Assis - tent‘ und er der ‚Chef‘ auf dem Fahrzeug. Das ist manchmal eine lustige Umstellung, aber der Ret - tungsdienst ist Teamarbeit. Wir müssen im Einsatz sehr viel kommunizieren und uns abstimmen.“ Der doppelte Bruse / Die Vater-Sohn-Dynamik sorgt bei den Patienten gelegentlich für Verwirrung. „Wenn wir uns beide mit demselben Nachnamen vorstellen, müssen wir manchmal erklären, dass wir tatsächlich verwandt sind“, schmunzelt Nico. Oliver hat Nico bei seiner Berufswahl nicht direkt beein - flusst, auch wenn das Thema Rettungsdienst bzw. Johanniter stets präsent war. „Ich habe dazu aktiv nichts beigetragen. Aber es lässt sich vermutlich im Unterbewusstsein nicht ausblenden“, gibt Oliver zu. Oliver, der hauptberuflich in der Verwaltung der Landesgeschäftsstelle in Hannover tätig ist, sieht den Rettungsdienst als Ausgleich zu seinem Schreib - tischjob. Trotz des „Hobby-Status“ seines Engage - ments muss er aber dieselben Anforderungen wie hauptberufliche Rettungskräfte erfüllen. Dazu gehö - ren die jährlich mindestens geforderten 30 Fortbil - dungsstunden sowie die regelmäßige Teilnahme an den Trainings für das „NKS-System“, das in der Stadt Hildesheim und im Landkreis Regeln, Leitlinien, Ver - sorgungspfade für die Notfallmedizin definiert. Die regelmäßige Übernahme von Diensten im Rettungs - dienst kommt dann natürlich auch noch dazu. Selbst Ausbilder sein / Nico hingegen setzt seine Karriere weiter fort und qualifizierte sich in den ver - gangenen Monaten als Praxisanleiter Rettungsdienst an der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bre - men. Jetzt wird er einer von dreien in der Rettungs - wache Hildesheim sein, die dort angehende Notfall - sanitäter ausbilden. „Ich freue mich darauf, junge Menschen zu unterrichten und zu unterstützen. Es ist wichtig, viel Zeit mit den Azubis zu verbringen – sowohl während der Schichten im Rettungswagen als auch bei zusätzlichen Trainings auf der Wache“, erklärt Nico. „Und die Zusammenarbeit mit meinem Vater ist immer eine nette Abwechslung.“ Dass im Rettungsdienst Teamarbeit Pflicht ist, gehört zum Job. Dass es zwischen Haupt- und Ehrenamt gut funktioniert, ist eine gute Nachricht. Aber dass bei - des, wie bei den Bruses, in einer Familie zusammen - kommt, ist etwas ganz Besonderes. / Maike Müller Porträt Retten im Doppelpack. In der Not zählt jede Sekunde – und das Vertrauen ins Team. Für Nico Bruse und seinen Vater Oliver kein Problem: Im Rettungsdienst arbeiten sie Seite an Seite. Johanniter / März 2025 / Unter Freunden 27
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