Drei Fragen an
Michaela Weiler …
… Fördermitglied der Johanniter-
Unfall-Hilfe, die selbst ein weite-
res Fördermitglied geworben hat.
Was gefällt Ihnen an den Johannitern
so, dass Sie auch anderen eine
Mitgliedschaft empfehlen?
Da die Johanniter an Ort und
Stelle sind, wenn die Not am
größten ist, freue ich mich, mei-
nen Beitrag zur Hilfe leisten zu
können. Viele wissen ja gar nicht,
wie sie einen Beitrag dazu leisten
können, ich gebe deshalb nur
einen Tipp.
Wie schwer ist es, andere zu
überzeugen?
Man braucht keine Überzeugung,
wenn andere helfen wollen. Ich
habe erklärt, für was die Johanni-
ter stehen und dass sie in den
Ländern helfen, in denen Hilfe
wirklich gebraucht wird.
Wie sind Sie selbst Mitglied der
Johanniter-Unfall-Hilfe geworden?
Vor knapp zehn Jahren klingelte
ein junger Mann der Johanniter-
Unfall-Hilfe an der Haustüre.
­Er war sehr freundlich und
erklärte mir, dass man selbst mit
einem geringen Beitrag in der
Welt helfen könnte. Dies habe
ich dann getan.
Aus Liebe zum Leben!
So lautet das Motto der
Johanniter-Unfall-Hilfe. Wir
sind uns sicher, dass auch
viele unserer Fördermitglie-
der diese Aussage mit Leben
füllen. Sie auch? Gehen Sie
jemandem zur Hand? Oder
schenken Sie Kranken oder
Kindern etwas von Ihrer
Zeit? Vielleicht zeigt sich
Ihre „Liebe zum Leben“ ja
auch auf ganz andere Weise.
Wir interessieren uns dafür.
Erzählen Sie von sich
und Ihrem Projekt!
In jeder Ausgabe unseres
„johanniter“ stellen wir ein
Fördermitglied vor, das un-
ser Motto im Alltag umsetzt.
Schreiben Sie uns!
Johanniter-Unfall-Hilfe
Marketing/Kommunikation
Redaktion „johanniter"
Lützowstraße 94
10785 Berlin
nes erinnern“, erklärt Edith Ruhöfer. Beim Vor­
lesen bleibt es indes nicht. Oft kommen ihren
Zuhörern die eigenen Erlebnisse wieder in den
Sinn. Man diskutiert, erinnert sich gemeinsam.
Auch die harten Zeiten kommen in ihren
Erzählungen vor. Von der Kinderlandver­
schickung schreibt Etti, von der Zeit der Bomben-
angriffe in den Jahren 1944/45. „Ich habe mir den
Krieg von der Seele geschrieben“, sagt sie und
erzählt, wie stark diese Erinnerungen auch bei
ihren Zuhörern wirken: „Ich hatte eine alte Dame
im Rollstuhl in meinen Lesungen, die war total
stumm. Als ich beim Erzählen nach einemWort
suchte und es einfach nicht fand, brach es
aus ihr raus: ‚Flak!‘ Sie hörte ganz genau hin.“
Zwischen Gestern und Heute
Doch Etti wäre nicht Etti, gäbe es in ihren
Geschichten nicht auch viel Humor.
Besonders angetan hat es ihr die heimi-
sche Mundart: „Die kann man wunderbar
spielen. Und man redet, wie einem der
Schnabel gewachsen ist. Da ist jede Ge-
schichte zum Lachen.“ Es sind die Beob-
achtungen der kleinen Alltäglichkeiten,
die sie zu Papier bringt. „Kein Papier – ich arbeite
am Rechner“, widerspricht die 83-Jährige. Vor
moderner Technik hat sie keine Scheu: Sie pflegt
ein Profil auf dem sozialen Netzwerk Face­book
und telefoniert mit ihrer im Ausland lebenden
Schwester über den Internetdienst Skype.
Diese Lebenslust trägt sie auch in das Johanni-
ter-Seniorenheim, sie will ihre Zuhörer begeis-
tern, mitnehmen, ihnen Momente der Erinne-
rung und der Freude schenken. Damit immer
neue Knospen blühen – egal wie rissig und
zerklüftet der Stamm schon ist.
Peter Altmann
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johanniter 4/2013
Unter Freunden
Etti Ruhöfer umringt von
der Einrichtungsleiterin
des Johanniter-Stifts
Stefanie Scheer und der
Leiterin Soziale Dienste,
Claudia Ingenhaag.
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