Johannitermagazin 2015/02 - page 6

johanniter 2/2015
Mut bewiesen und in der Ersten Hilfe alles richtig gemacht:
Sezgin Seyrek (links) hat seinem Gegenspieler Björn Fahren-
holz durch engagiertes Eingreifen das Leben gerettet.
Fotos: Nikolaus Brade, Maria Egleder, Frank Schemmann
44 Prozent der Deutschen haben
Angst, als Ersthelfer im Notfall
etwas falsch zu machen. Sezgin
Seyrek hat alles richtig gemacht
und bei einem Fußballspiel dem
gegnerischen Verteidiger Björn
Fahrenholz das Leben gerettet.
Sie kommen aus unterschiedlichen Welten:
Sezgin Seyrek ist Zeitsoldat, hat Frau und
Tochter. Björn Fahrenholz hat gerade erfolg-
reich seinen Abschluss in Rechts- und Wirt-
schaftswissenschaften gemacht. Aber beide
spielen Fußball. Björn in der Verteidigung, in
Statur und Position einem Philipp Lahm nicht
unähnlich. „Setsch“, wie seine Freunde ihn
nennen, ist Stürmer und war in der vergan­
genen Saison Mannschaftskapitän. „Eine
Führungspersönlichkeit“, sagt sein Vereins­
vorsitzender. Sie kannten sich, wie man sich
eben so kennt, wenn man zweimal im Jahr
aufeinandertrifft. Bis zu jenem kalten Novem-
bertag 2014, an dem wieder einmal ein Spiel
des SV Bothmer-Norddrebber gegen den
SV Böhme anstand. Ein Tag, der das Leben der
beiden veränderte.
Was hat sich getan bei den
Erste-Hilfe-Kursen, Herr Wendorff?
Frank Wendorff:
Ob „Lebensrettende
Sofortmaßnahmen“ für Führer­
scheinanwärter, die Ausbildung von
Betriebshelfern oder Fortbildungen –
alle verpflichtenden Erste-Hilfe-Kurse dauern künftig einheitlich
neun Unterrichtsstunden. Grund­
lage ist eine geänderte Vorschrift der
gesetzlichen Unfallversicherungs­
träger, die seit 1. April gilt. Zudem
ändern sich das Straßenverkehrs­
gesetz und letztendlich auch noch
die Fahrerlaubnisverordnung.
Danach gelten erstmals identische
Regelungen zur Ersten-Hilfe-Aus­
bildung.
Mit einem modernen,
innovativen Konzept
haben die Johanniter
auf die gesetzlichen
Änderungen in der
Erste-Hilfe-Ausbildung
reagiert.
Frank Wendorff vom Regionalverband
Hamburg ist ehrenamtlicher Lehr­
beauftragter für die pädagogische Aus-
bildung in der Johanniter-Unfall-Hilfe.
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In Aktion
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