johanniter 2/2015
sich ja nicht – und ist doch stark miteinander
verbunden. „Ich weiß“, sagt Björn, „wenn Setsch
nicht auf dem Fußballfeld gewesen wäre, dann
stände ich heute nicht hier.“
Ein Kurs gibt Sicherheit
Das beherzte Eingreifen des Zeitsoldaten hat viel
mit dessen Beruf zu tun. „Bei der Bundeswehr
ist ein Erste-Hilfe-Kurs mindestens einmal im
Jahr Pflicht. Das hat mir sehr geholfen, das
Richtige zu tun“, sagt Sezgin. Er musste nicht
lang überlegen, was die richtigen Handgriffe
sind. Genau dieses zielsichere Handeln ist Ziel
der praxisorientierten Erste-Hilfe-Kurse der
Johanniter. Auf Basis der neuen gesetzlichen
Grundlagen (siehe das Interview auf den
Seiten 6, 7 und 8) wird diese Praxisnähe seit
dem 1. April noch verstärkt.
Gutes Beispiel zieht Kreise
„Ich kann das nur gutheißen“, sagt Björn. „Denn
ich habe am eigenen Leib erlebt, wie wichtig
es ist, dass Menschen im Notfall richtig rea
gieren können.“ Dabei kennt der Fußballer die
Hemmungen vor der Ersten Hilfe von sich
selbst. „Klar, man hat das beim Führerschein
mal gemacht. Doch das ist Jahre her. Und wer
erinnert sich noch daran?“ Er selbst jedenfalls
zu wenig, um sich sicher zu sein. „Deshalb bin
ich auch sehr dafür, dass bei jedem Spiel, auch
in der Kreisliga, mindestens ein Ersthelfer mit
regelmäßiger Auffrischung dabei ist.“ Ob Trainer,
Schiedsrichter oder Spieler. Guido Krohne,
1. Vorsitzender der Sportvereinigung Bothmer-
Norddrebber, stimmt ihm
zu: „Dieser Vorfall hat uns
alle aufgeweckt. Wir sind
fest entschlossen, Erste-Hilfe-Kurse in unserem
Verein anzubieten.“
Der kalte Novembertag
2014 hat also Folgen, nicht
nur für Björn. Der junge
Mann erholt sich langsam,
kämpft sich zurück in den
Alltag. „Es gibt für mich nur eine Richtung“, sagt
er. „Nach vorn.“ Björn läuft wieder regelmäßig, ist
überzeugt, die Hälfte seiner Clubkameraden bereits
abhängen zu können. Fußball spielt er noch
nicht. Er solle noch kein Risiko eingehen, raten
die Ärzte. Und so stand er am Ostermontag 2015
an der Seitenauslinie, als der SV Bothmer-Nord-
drebber dem SV Böhme beim Wiederholungs-
spiel der abgebrochenen Partie vom November
mit einem 1:0 drei Punkte abjagte. Mit Björn in
der Verteidigung wäre das vielleicht nicht passiert.
Aber der hat viel mehr gewonnen als nur ein
Spiel – er ist am Leben.
Peter Altmann
cher ein als bisher. Das verstehen
wir unter „kooperativem Lernen“.
Die Fallbeispiele etwa werden
als 360-Grad-Rollenspiel in Klein-
gruppen gestaltet. So können
mehrere Fallbeispiele parallel in
einem Kurs durchgespielt und
die Ergebnisse anschließend ge-
meinsam nachgearbeitet werden.
Wie kommt das neue Konzept an?
Frank Wendorff:
Wir haben Test
kurse abgehalten. Da waren die
Teilnehmer begeistert und lobten
besonders die 360-Grad-Rollen-
spiele als sehr lehrreich und rea-
listisch.
Den Erste-Hilfe-Kurs Ihrer
Wahl können Sie direkt unter
buchen. Nach Eingabe Ihrer
Postleitzahl erhalten Sie sofort
die Angebote in Ihrer Nähe.
Oder Sie nutzen unsere
kostenlose Servicenummer:
Tel.
0800 32 33 800
Nach den gesetzlichen
Änderungen gibt es für alle
verpflichtenden Erste-Hilfe-
Kurse, wie etwa für Betriebs-
helfer oder Führerschein
anwärter, nur noch ein Format.
„Ich habe am eigenen
Leib erlebt, wie wichtig
es ist, dass Menschen
im Notfall richtig
reagieren können.“
Einfach zur
Kursbuchung
8
In Aktion