Johannitermagazin 2015/02 - page 16

johanniter 2/2015
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In Aktion
Stark in der Pflege
Im Rahmen des Pflege-
stärkungsgesetzes wurden
unter anderem die Beträge
für Verhinderungspflege
um vier Prozent erhöht.
Pflegende Angehörige
können Dienste für ihre
Anvertrauten im Wert
von 1.612 Euro jährlich
in Anspruch nehmen, um
selbst freie Zeit für Urlaub,
Besorgungen oder Hobby zu
erhalten. Diese Leistungen
stehen Pflegebedürftigen
aller Pflegestufen (0, 1, 2
und 3) zu. Ergänzend ist
es möglich, die Hälfte des
Kurzzeitpflegebudgets
(ebenfalls 1.612 Euro) in
eine Verhinderungspflege
umzuwidmen. Somit stehen
dann bis zu 2.418 Euro für
die Verhinderungspflege
zur Verfügung. Gleichzeitig
wurde der zur Verfügung
stehende zeitliche Umfang
für die Verhinderungspflege
von bisher vier auf nun
sechs Wochen erhöht.
Fotos: Tina Merkau
Pflegestärkungsgesetz aufgestockte Budget aus
der Verhinderungspflege eingesetzt werden.
Nur für die Abend- und Nachtzeiten fehlte noch
eine gute Betreuung. Doch auch dafür fand
sich eine Lösung: Eine von Ristaus Enkeltöch-
tern zog für eine Woche zu Opa Heinz ins
Haus. „Für ihn hatte sich nichts geändert, kein
Huddelmuddel, und wir konnten unbesorgt
auf Reisen gehen“, berichtet Schwiegertochter
Angelika dankbar. „Das war eine Superidee.“
Ohne die kenntnisreiche Beratung durch
den Johanniter-Pflegedienst wäre die Familie
nicht auf diese ambulante Möglichkeit der
Verhinderungspflege gekommen. „Mit dem
neuen Pflegestärkungsgesetz kriegt die Ver­
hinderungspflege einen neuen Stellenwert. Vor
allem die Lösung ,Ambulant vor Stationär‘“,
sagt Pflegeleiterin Anja Irmler. „Hier haben sich
Leistungsgebote und Umfang stark verbessert.“
Inzwischen können 42 Tage im Jahr für eine
Verhinderungspflege genutzt werden, auch das
Budget ist dafür angehoben worden.
„Wir stellen derzeit erhöhten Beratungs­
bedarf bei pflegenden Angehörigen fest“,
sagt Pflegedienstleiterin Anja Irmler. Und das
ist auch gut so. Denn es ist wichtig, dass sich
pflegende Angehörige Freiräume schaffen.
„Nur dann sind sie ihrer Pflegeaufgabe gewach-
sen.“
Ina Krauß
Um der Familie des
92-jährigen Heinz
Ristau eine Woche
Auszeit zu ermögli­
chen, hat Susann
Stoltenburg zusam-
men mit den Angehö-
rigen ein gelungenes
Modell entwickelt.
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