johanniter 1/2015
Johanniter-Urgestein Detlev Weschky bei der
Ausgabe der Wäsche: „Wir haben fast Tag und
Nacht hier gearbeitet.“
liche zurückgreifen konnten, sondern auch
auf professionelle Partner, mit denen sie schon
in anderen Bereichen zusammengearbeitet
haben: „Der Caterer bereitet auch die Mahl
zeiten für unsere Johanniter-Kindergärten
zu. Und den Sicherheitsdienst kennen wir von
Großveranstaltungen, bei denen uns die Mit
arbeiter immer als freundlich, besonnen und
zurückhaltend aufgefallen sind“, sagt Hilmert.
Großes Plus: mehrsprachige Mitarbeiter
„Als der Bus mit den ersten Flüchtlingen
ankam, sind Detlev Weschky und ich einge-
stiegen und haben die Flüchtlinge willkom-
men geheißen und ihnen erklärt, wo sie hier
sind“, erzählt Hilmert, „auf Englisch und mit
Händen und Füßen, so gut es eben ging.“
Das mit der persönlichen Begrüßung noch im
Bus wird weiter bei allen Neuankömmlingen
so gehalten, doch Hände und Füße sind dabei
nur noch selten nötig. Die inzwischen einge-
stellten 25 hauptamtlichen Mitarbeiter wurden
auch nach ihren Sprachkenntnissen ausge-
wählt. So wie Esra Pollmann, die außer
Deutschund Englisch auch Türkisch spricht.
Wieder andere können Französisch und
Arabisch. Und die Erzieherin Teodora Tabacu-
Neģru hat außerdem noch Englisch, Rumänisch
und Russisch im Angebot. „Wenn ich damit
nicht weiterkomme, kann meist einer der
Kollegen oder Eltern helfen – oder ich setze
meine Gitarre ein“, sagt sie lachend.
Auf solche Sprachkenntnisse sei sie schon
ein bisschen neidisch, erzählt Helga Schüler,
die in der Kleiderkammer gemeinsam mit Ilona
Neumann gespendete Kinderschuhe nach
Größen sortiert. „Nach den ersten Tagen hier
habe ich mir zu Hause eine Liste mit den
wichtigsten Wörtern auf Englisch gemacht.“
Vor ein paar Monaten haben die beiden Frauen
ausrangierte Klamotten ihrer Enkel in der Flücht-
lingsunterkunft abgegeben und sich gleich
für einen regelmäßigen ehrenamtlichen Dienst
in der Kleiderkammer gemeldet.
Die allermeisten Flüchtlinge haben buchstäb-
lich nur das, was sie am Leibe tragen, und sind
dankbar für die reichhaltige Auswahl an gespen-
deten Kleidungsstücken.
„Die freuen sich alle riesig.
Manche fragen um Rat,
was ihnen besser steht oder
wärmer ist“, erzählt Helga
Schüler. Durch die Gäste
in der Einrichtung erhält sie
Lagebesprechung am Empfang: Einrichtungsleiter
Jochen Nadolski-Voigt und Edeltraud Knief möchten,
dass sich ihre Gäste gut aufgehoben fühlen.
„Manchen sieht man
an, dass sie schreckliche
Dinge durchgemacht
haben.“
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