Johannitermagazin 2015/02 - page 23

Aus Liebe zum Leben!
So lautet das Motto der
Johanniter-Unfall-Hilfe.
Wir sind uns sicher, dass
auch viele unserer Förder-
mitglieder diese Aussage
mit Leben füllen. Sie auch?
Gehen Sie jemandem zur
Hand? Oder schenken
Sie Kranken oder Kindern
etwas von Ihrer Zeit? Viel-
leicht zeigt sich Ihre „Liebe
zum Leben“ ja auch auf
ganz andere Weise. Wir
interessieren uns dafür.
Erzählen Sie von sich
und Ihrem Projekt!
In jeder Ausgabe unseres
„johanniter“ stellen wir ein
Fördermitglied vor,
das unser Motto
im Alltag umsetzt.
Schreiben Sie uns!
Johanniter-Unfall-Hilfe
Marketing/Kommunikation
Redaktion „johanniter“
Lützowstr. 94,10785 Berlin
Drei Fragen an
Carina Rübsam …
… die wenige Tage nach einem
Erste-Hilfe-Kurs bei den
Johannitern bei einem Unfall auf
der Autobahn helfen musste.
Was haben Sie erlebt?
Bei einer Fahrt an die Nordsee kam
auf der A7 vor uns ein Cabrio nach
einem gewagten Überholmanöver
an der Ausfahrt ins Schlingern,
überschlug sich mehrfach und
blieb auf der Beifahrerseite liegen.
Mein Vater und zwei andere
Männer rissen das Faltdach ab und
trugen die schwer verletzte junge
Fahrerin weg vom Auto. Ich habe
sie dann in die stabile Seitenlage
gelegt, ihre Hand gehalten und bis
zum Eintreffen der Notärztin
beruhigend auf sie eingeredet.
Wie hat Ihnen Ihr frisch erworbenes
Wissen in der Situation geholfen?
Am meisten dadurch, dass
ich mich einfach mutig und sicher
gefühlt habe, zu handeln. Durch
den Kurs fühlte ich mich sehr
gestärkt. Zudem waren mir die
Worte des Kursleiters, dass man
keine Angst vorm Helfen haben
soll und dass man nur eines falsch
machen könne, nämlich nicht zu
helfen, noch ganz deutlich im Kopf.
Empfehlen Sie jetzt Freunden und
Bekannten, einen Kurs zu besuchen?
Auf jeden Fall. Und da ich vor ein
paar Monaten Mutter geworden bin,
habe ich vor Kurzem einen Kurs
„Erste Hilfe am Kind“ organisiert,
der auf reges Interesse gestoßen ist.
Für die Jüngsten wählt Monika Straub kurze
Bilderbücher aus. Länger als zehn Minuten
könnten sie sich noch nicht konzentrieren. „Oft
steht nur ein Satz auf jeder Seite. Die Bilder
sprechen hier noch mehr als der Text.“ Dann
setzt die Vorleserin immer ein Kind links und
eins rechts von sich aufs Sofa, damit sie gut
ins Buch schauen können. Gemeinsam werden
die Bilder analysiert, bestimmte Personen oder
Kleinigkeiten gesucht.
Den Vier- und Fünfjährigen liest sie bei jedem
Besuch schon etwa 20 Minuten vor, den Vorschul­
kindern meist sogar eine halbe Stunde. „Haben
sich viele Kinder fürs Vorlesen gemeldet, kann
es passieren, dass ich mehr als zwei Stunden
benötige, bis alle Gruppen dran waren.“
Der Fernseher als Konkurrent
Nach jedem Besuch notiert sich Monika Straub,
welche Geschichten sie vorgelesen hat. „Oft
wünschen sich die Kinder, dass ich ein Buch ein
zweites Mal mitbringe. Das schreibe ich mir auf
und packe es nach ein paar Monaten wieder in
die Tasche.“
Auch wenn ihre Tätigkeit als Vorlesepatin viel
Zeit in Anspruch nimmt, kann sich die Rentnerin
nicht vorstellen aufzuhören. Zu viel Spaß hat sie
am Kontakt mit den Kindern, für die die ältere
Dame mit Brille und kurzem, weißem Haar fester
Bestandteil ihrer Kindergartenzeit ist. „Mit der
Zeit baut man eine Nähe zueinander auf“, berich-
tet das Johanniter-Mitglied. „Die Kinder erzählen
mir von ihren jüngsten Erlebnissen und ich
erkundige mich, was sie gerade gespielt haben.“
Außerdem verbindet Monika Straub mit ihrer
Tätigkeit die Hoffnung, dass Lesen zum festen
Bestandteil im Leben der Kinder wird. „Ich hoffe,
dass sich bei ihnen das aktive Erschließen der
Welt gegen den passiven Fernseh-Konsum
durchsetzt.“
Jana Illhardt
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johanniter 2/2015
Unter Freunden
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