johanniter 2/2015
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Fürs Leben
Ob für den Weg zum Arzt oder zum
Einkauf im Supermarkt: Der eigene
Wagen ist für die meisten Bundes-
bürger nach wie vor das meistge-
nutzte Fortbewegungsmittel. 85 Pro-
zent der Verkehrsteilnehmer über
65 Jahre sind mit dem eigenen Auto
unterwegs. Nachprüfungen für Se-
nioren oder gar ein Höchstalter für
Autofahrer schreibt der Gesetzgeber
nicht vor. Deshalb ist Eigenverant-
wortung gefragt.
Angehörige als erste Berater
Oft sehen es die nächsten Angehö
rigen als erste, wenn sich bei Fami
lienmitgliedern nach und nach die
alterscharakteristischen Beeinträch-
tigungen beim Fahren einschleichen:
Schlechteres Hören und Sehen
sowie eine verringerte Reaktions-
geschwindigkeit und Aufmerksam-
keitsspanne sind die häufigsten
Merkmale. Ehepartner und Familien
mitglieder sind daher besonders
gefragt, die Betroffenen darauf auf-
merksam zu machen und sie auf
die damit verbundenen Risiken hin
zuweisen. Doch wie geht man bei
diesem heiklen Unterfangen am
besten vor?
Der Deutsche Verkehrssicherheits
rat hat einen Leitfaden entwickelt,
der in fünf Schritten den Weg von
einer gründlichen Vorbereitung zu
einem klärenden Gespräch aufzeigt.
Bestenfalls können Angehörige
dabei ihren Sorgen und Befürchtun-
gen Ausdruck verleihen – und ihren
fahrenden Familienmitgliedern
gleichzeitig zeigen, dass sie hinter
ihnen stehen und sich um ihr Wohl-
ergehen sorgen.
Ein großer Gesprächserfolg wäre
es zum Beispiel, wenn der Aussprache
ein Besuch beim Hausarzt folgen
würde. Dort könnten Änderungen
im Fahrverhalten angespr0chen und
eventuell vorhandene körperlich
bedingte Ursachen abgeklärt wer-
den. Umfragen haben gezeigt: Zwei
Drittel aller Senioren würden auf
den Ratschlag ihres Arztes hören,
wenn es um das Thema Fahrtüchtig-
keit geht.
Selbsttest für eigene Einschätzung
Für einen schnellen und spielerisch
angelegten Check hat der Deutsche
Verkehrssicherheitsrat im Rahmen
der „Aktion Schulterblick“ auch
einen Online-Selbsttest entwickelt.
Interessierte Autofahrer können
dabei in zehn Minuten ihre Seh-,
Hör- und Reaktionsfähigkeit prüfen.
Der Selbsttest vermittelt einen
ersten Eindruck über die eigenen
Fähigkeiten, ersetzt aber nicht den
regelmäßigen Besuch beim Arzt.
Service
Mobilität:
Auch im
Alter sicher
unterwegs
Infos und Hilfe
Bestellung der Broschüren
„Fit und Auto-mobil“
sowie „Sicher mobil im Alter –
Tipps für Angehörige und
Freunde“ unter dieser Adresse:
Deutscher Verkehrs-
sicherheitsrat e. V.
Auguststraße 29, 53229 Bonn
Tel. 0228 40 00 140
Fax 0228 40 00 167
Der Link zum Selbsttest
Alle Broschüren zum Download
und den Online-Selbsttest gibt
es unter:
/
aktion-schulterblick.htm
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