Drei Fragen an
Marius Schliwa …
Fördermitglied der Johanniter-­
Unfall-Hilfe. Der 20-Jährige wurde
vergangenes Jahr vom Auslands-
rückholdienst der Johanniter
aus Spanien heimgeflogen.
Wie sind Sie verunglückt?
Diese Erinnerung ist bei mir
­ausgelöscht. Der Freund, mit
dem zusammen ich eine Woche
Urlaub auf Ibiza verbringen
wollte, sagt, dass ich auf dem
Weg zu einer Diskothek kopfüber
von ­einer Fußgängerbrücke
gestürzt bin. Die Folgen waren
ein Schädelbasisbruch und ein
schweres Schädelhirntrauma.
Wie haben Sie den Auslandsrück­
holdienst erlebt?
Die Rückholung selbst habe ich
nicht bei Bewusstsein erlebt. Aus
den Erzählungen meiner Eltern
weiß ich aber, dass die Johanniter
schnell, kompetent und engagiert
reagiert haben. Meine Eltern
erlebten alle beteiligten
Johanniter­als aktive und einfühl-
same Helfer.
Hat das zu Ihrer Heilung beigetragen?
Auf jeden Fall! Der Rücktransport
ermöglichte den schnellen Start
aller Rehabilitationsmaßnahmen,
die nach einem solch schweren
Unfall notwendig sind. Jetzt weiß
ich, dass die Mitgliedschaft bei
der Johanniter-Unfall-Hilfe tat­
sächlich lebenswichtig sein kann.
Überhaupt war Decker-Kölbl von der Hilfsbereit-
schaft der Deutschen überrascht: Egal, wen sie
aus ihrem Bekannten- und Freundeskreis an-
sprach, jeder gab ihr Nützliches mit auf die Reise.
„Mein Chef stellte Verbandmaterial zur Verfügung.
Eine Bank in meiner
Heimatstadt gab mir 3000
Kugelschreiber ­für die
Studen­ten in Mbeya und
mein Va­ter spendete
300 Taschen­lampen“, listet
sie auf. Um­all das verstau-
en zu können, beschränkte die Familie ihr ei­genes
Gepäck auf das Nötigste. Schließlich sollten auch
Spiel­sachen für die Kinder des Waisenhauses
Platz im Reisegepäck finden. „Zu sehen, wie sie
dann ­die Plüschtiere an sich drückten, hat uns fast
das Herz zerrissen“, erinnert sich die Deutsche.
Kleine Spenden, die viel bewirken
Auch die umliegenden Dörfer besucht Decker-
Kölbl und packt an, wo immer Hilfe nötig ist.
­„Ich habe Wunden gereinigt und die Kranken zu
Ärzten in der Umgebung gebracht.“ Die Worte
„Asante Sana“, was so viel wie „Danke“ bedeutet,­
hört sie in diesen Tagen oft. „Die Menschen haben
mir bunte Stoffe und Holzartikel geschenkt – ob-
wohl sie selbst von der Hand in den Mund leben.“
Momente wie diese waren es, die
der Familie Decker-Kölbl vor Augen
führten, wie leicht den Ärmsten dieser
Welt geholfen werden kann. „Nach all
den Kilometern auf abenteuerlichen
Straßen, weit weg von allem, was uns
selbstverständlich erscheint, haben
­wir erfahren, dass man auch mit wenig
viel erreichen kann.“
Jana Illhardt
Aus Liebe zum Leben!
So lautet das Motto der
Johanniter-Unfall-Hilfe. Wir
sind uns sicher, dass auch
viele unserer Fördermit-
glieder diese Aussage mit
Leben füllen. Gehören Sie
dazu? Unterstützen Sie
Hilfs­bedürftige in Ihrer
Um­gebung? Schenken Sie
Kindern oder Kranken Ihre
Zeit? Oder zeigt sich Ihre
„Liebe zum Leben“ vielleicht
auf ganz andere Weise?
Erzählen Sie von sich
und Ihrem Projekt!
In jeder Ausgabe des
„johanniter“ stellen wir ein
Fördermitglied vor, das unser
Motto im Alltag umsetzt.
Schreiben Sie uns!
Johanniter-Unfall-Hilfe
Marketing/Kommunikation
Redaktion „johanniter"
Lützowstraße 94
10785 Berlin
„Ich haben Wunden
gereinigt und die Kranken
zu Ärzten gebracht.“
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johanniter 2/2013
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