Drei Fragen an
Beatrix Pickartz-
Liebertz …
Fördermitglied der Johanniter-Unfall-Hilfe aus Neunkirchen-
Seelscheid, die ein nettes
Johanniter-Erlebnis hatte.
Was ist Ihnen Außergewöhnliches
passiert?
Für einen Arzttermin war ich
auf die Hilfe einer Taxifahrerin
angewiesen. Sie sollte mich
zur Praxis im 2. Stock begleiten.
Bei unserer Ankunft warteten
schon zwei Johanniter auf den
Aufzug. Da habe ich die Taxifah
rerin entlassen und mich bei
einem der jungen Johanniter
eingehakt, mit der Bitte, mich mit
zunehmen. Ich konnte ja wegen
einer Erkrankung kaum gehen.
Wie haben die zwei reagiert?
Der junge Mann wusste gar nicht,
wie ihm geschah. Er ließ sich
jedenfalls meinen „Übergriff“
gefallen. Während der Aufzugfahrt
haben wir herzlich gelacht. Oben
angekommen mussten die
zwei zwar in die Nachbarpraxis,
aber mein „Opfer“ meinte: „Die
drei Stufen abwärts zur Praxis
bringt der Mann in Weiß Sie jetzt
auch noch.“
Hätten Sie damit gerechnet?
Das war für mich der Beweis,
wie unkompliziert und hilfsbereit
die Mitarbeiter unserer Rettungs
dienste sind. Sie verdienen unsere
Hochachtung.
Erfolg kam mit der ersten Socke
Ihre Begeisterung fürs Stricken und die soziale
Note dieser Arbeit begleitet Roswitha Bade
schon seit ihrer Kinderzeit. „Als ich acht Jahre
alt war, lebten wir als Flüchtlinge im Oder
bruch. Meine Mutter war viel krank und damit
es ihr besser geht, habe ich ihr ein paar rote
Socken gestrickt“, erinnert sich die Rentnerin.
Nicht nur ihre Mutter, sondern auch das
Krankenhauspersonal war gerührt, wie sich
die kleine Roswitha um ihre Mama gekümmert
hat. Eine erste Erfahrung, wie Selbstgestricktes
Menschen erfreuen kann. „An sich war es
damals ja üblich: Wir hatten fünf Kinder, es
war wenig Geld im Haus, da wurden die Kin
der von Kopf bis Fuß bestrickt.“ Entsprechend
beherrscht sie viele Muster und je nachdem,
welches Kleidungsstück sie angeht, variiert
sie auch. „Wenn ich mal ein größeres Stück
Wolle habe, wage ich mich auch an ein
kompliziertes Zopfmuster. Insgesamt sind es so
etwa zehn Standardmuster, die ich verwende.“
Die Saison hat Roswitha Bade immer
im Blick. Gerade arbeitet sie nicht mehr an
Winterkleidung, die wird ja erst Ende des
Jahres wieder benötigt. Jetzt stehen leichtere
Stücke für den Frühling an.
Viele Stunden verbringt Roswitha Bade
mit den Stricknadeln. „Nie könne sie mal die
Hände ruhig halten“, meint ihr Mann. Doch
die ehemalige Postbotin muss sich eben
ranhalten: Etwa zwölf Stunden arbeitet sie
an einem Paar Socken. Und davon braucht sie
viele. „Langsam ist mein Vorrat an Wolle
aufgebraucht“, erklärt die „johanniter“-Leserin.
Nachschub wäre ihr deshalb sehr willkom
men.
Peter Altmann
Aus Liebe zum Leben!
So lautet das Motto der
Johanniter-Unfall-Hilfe. Wir
sind uns sicher, dass auch
viele unserer Fördermitglie-
der diese Aussage mit Leben
füllen. Sie auch? Gehen Sie
jemandem zur Hand? Oder
schenken Sie Kranken oder
Kindern etwas von Ihrer
Zeit? Vielleicht zeigt sich
Ihre „Liebe zum Leben“ ja
auch auf ganz andere Weise.
Wir interessieren uns dafür.
Erzählen Sie von sich
und Ihrem Projekt!
In jeder Ausgabe unseres
„johanniter“ stellen wir ein
Fördermitglied vor, das un-
ser Motto im Alltag umsetzt.
Schreiben Sie uns!
Johanniter-Unfall-Hilfe
Marketing/Kommunikation
Redaktion „johanniter"
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johanniter 1/2015
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